Friederike Näscher und Reiner Witzel interpretieren Heine anlässlich der Düsseldorfer Nacht der Museen

Anlässlich der Düsseldorfer Nacht der Museen am 04.04.2020  treten der bekannte Jazz-Saxophonist Reiner Witzel und die Künstlerin Friederike Näscher mit Heinrich Heine in einen visuellen und rhythmischen Dialog. Wir zeigen Arbeiten aus Friederike Näschers 2018 entstandenen Zyklus "Meer und Himmel hör ich singen", der assoziative Begegnungen mit Heines Frühlyrik zeigt. Dabei handelt es sich um Fotogramme, die analog inszeniert und digital weiterverarbeitet werden.

Der Düsseldorfer Saxophonist Reiner Witzel, der seit vielen Jahren zur internationalen Jazzszene gehört, wird die korrespondierenden Verse von Heine musikalisch interpretieren. Reiner Witzel spielte nicht nur auf zahlreichen Festivals wie u. a. Montreux, sondern begleitet auch regelmäßig bekannte Musiker wie Xavier Naidoo oder Defunkt.

Außerdem bieten wir den Besuchern Einblicke in das Vergolderhandwerk und die Arbeit eines Diplomrestaurators. Während die Vergolder die handwerkliche Herstellung der verschiedensten Oberflächen eines Bilderrahmens demonstrieren, zeigen die Diplom-Restauratoren, welche Techniken bei der Reinigung und Restaurierung von Kunstwerken zum Einsatz kommen.

Selbstverständlich gibt es an dem Abend auch Führungen durch die Sammlung antiker Rahmen sowie die Sammlung "Alt-Düsseldorf" mit Düsseldorfer Stadtansichten.

 

Friedrike Näscher

Sie studierte Kommunikationsdesign an der Folkwanghochschule Essen (Folkwang Universität der Künste). Ihren Abschluss zur Diplom-Designerin absolvierte sie mit Auszeichnung. Nach dem Studium gründete sie schon bald eine eigene Designagentur. Privat arbeitete sie an diversen künstlerischen Projekten. Seit 2006 ist sie Hochschuldozentin für visuelle Kommunikation. Seit 2018 unterrichtet sie zusätzlich im Fach Digitale Medien.

Mit ihren Werken auf Papier und Glas zum Thema „Transluzent – neue Inszenierungen des Fotogramms“ arbeitet sie seit Jahren mit Form, Farbe, Licht und Reflektion – den Quellen ihrer Inspiration. Sie bezeichnet sich selbst als eine Sammlerin visueller Ereignisse. Daraus entstehen ihre Fotogramme, die sie, jenseits der traditionellen Dunkelkammer, digital transferiert.

Bereits während ihres Studiums hat sie im analogen Fotolabor mit dieser Technik experimentiert, inspiriert von Künstlern wie dem Bauhaus-Lehrer László Moholy-Nagy oder dem Surrealisten Man Ray. Ihre künstlerischen Visionen inszeniert sie heute mit den Möglichkeiten digitaler Werkzeuge. Die einzelnen Elemente aus Fotografie, Grafik und Zeichnung verdichten sich zu einer neuen Komposition.

Der 2018 entstandene Heine-Zyklus „Meer und Himmel hör ich singen“, ist eine assoziative Begegnung mit Heines Frühlyrik. Dabei handelt es sich um Fotogramme, die die Künstlerin in oben beschriebener Weise analog inszeniert und digital weiterverarbeitet. Der Zyklus beinhaltet 14 Bilder, die sich in synästhetischer Weise den Versinhalten annähern. Sie berücksichtigen 5 Zyklen der frühen und mittleren Lyrik Heines: Junge Leiden, Lyrisches Intermezzo und Heimkehr aus dem Buch der Lieder (1827), sowie Neuer Frühling und Verschiedene aus den Neuen Gedichten (1844), bis auf den letzten Zyklus alle in der Tradition der Romantik. Viele dieser Poeme wurden von Robert Schumann in der „Dichterliebe“ vertont.

Dieses besondere Kunst-Projekt bietet eine spannende Gegenüberstellung von Wort und Bild. Mehrschichtige Sinneserfahrungen finden hier zusammen, um die Kraft und Aktualität der Heine‘schen Verse subtil sichtbar zu machen.

Reiner Witzel

Der Düsseldorfer Saxophonist Reiner Witzel gehört seit vielen Jahren zu den aktiven Stimmen der internationalen Jazzszene. Er studierte Saxophon in Köln und New York , war Stipendiat des Kultusministeriums und erhielt zahlreiche Preise , u.a. den Hennessy-Jazzwaward. Konzertreisen führten in in alle Welt , und er spielte auf vielen namhaften Jazzfestivals, u.a. Montreux, San Jose , Odessa , Yaounde und  Montevideo.

Er veröffentlichte zahlreiche CDs unter eigenem Namen , mit seinen Bands "Witzel`s Venue" und "Drei im roten Kreis" , mit Gästen wie David Sanborn , Vernon Reid und Lew Soloff. Konzerte und / oder CD-Aufnahmen brachten ihn mit Musikern und Bands aus Jazz und Pop wie dem Gil Evans Orchestra, Richie Beirach , Defunkt , Fela Kuti , Roger Cicero , Udo Lindenberg , Sascha , Xavier Naidoo und vielen anderen zusammen.

Als Dozent für Saxophon unterrichtet er an den Musikhochschulen Maastricht, Düsseldorf und Frankfurt.