Die Vielfalt des Unscheinbaren

Oft betrachten wir ein schön gerahmtes Bild und sind uns gar nicht bewusst, was genau die Eleganz der Bildpräsentation ausmacht. Ein wichtiger Bestandteil der Kunst- und Rahmen-Kultur ist ein etwas unscheinbares Element – das Passepartout.

Das Passepartout ist als ein Rahmenzusatz aus Karton bekannt, der häufig bei der Präsentation von Fotografien, Zeichnungen, Radierungen und anderen grafischen Kunst-werken verwendet wird. Ein Passepartout dient nicht nur der ästhetischen Aufwertung eines Bildes, sondern schützt das Kunstwerk vor Berührung mit der Glasscheibe und ist somit ein wichtiger Bestandteil der konservatorischen Einrahmung, die in der Conzen Manufaktur groß geschrieben wird.

Bei uns wird die Tradition der Passepartout-Herstellung gepflegt und gleichzeitig der technische Fortschritt genutzt. Durch die Nutzung der computergesteuerten Passepartout-Schneidemaschine der italie-nischen Firma VALIANI sind wir in der Lage, sowohl einfache als auch mehrteilige Passepartouts mit höchster Präzision zu schneiden. Bei der individuellen Gestaltung bietet die Manufaktur Conzen eine Vielfalt, wie sie sonst kaum zu finden ist. Allein die Farbe Weiß gibt es in 12 verschiedenen Tönen, die säurefreien Kartons in unter-schiedlichen Stärken, so dass auch der Schrägschnitt eines Passepartouts variabel gestaltet werden kann. Mit Seide oder Leinen kaschierte Passepartouts in allen erdenklichen Farben werden von unseren Expertinnen vor Ort in Handarbeit hergestellt. Auch mit Gold-, Silber- oder Bronze-tönen linierte Passepartouts sind möglich.

Wir sind stolz darauf, unseren Kundinnen und Kunden unbegrenzte Möglichkeiten bei der Gestaltung ihrer individuellen Einrahmungen zu bieten und die jahrhundertealte Tradition der Passepartout-Herstellung in die Gegenwart zu führen!

Ursprünglich als reiner Schutz gedacht, hat sich das Passepartout im Laufe der Jahrhunderte zu einem ästhetischen und funktionalen Element entwickelt, das die Wirkung eines Kunstwerkes wesentlich beeinflusst. Die Geschichte des Passepartouts reicht weit zurück, bis ins 15. Jahrhundert, als Künstler begannen, ein-fache Kartonstreifen um ihre Gemälde und Zeichnungen zu legen, um sie vor dem direkten Kontakt mit dem Rahmen zu schützen. Doch schon bald erkannte man, dass das Passepartout mehr als nur ein Schutz war. Es wurde zu einem Gestaltungselement, das dazu diente, das Kunstwerk hervorzuheben und seine Wirkung zu verstärken. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Passepartout zu einem wichtigen Bestandteil der Kunstpräsentation, insbesondere während der Blütezeit der Salonkultur im 19. Jahrhundert. Hier wurden kunstvoll gestaltete Passepartouts verwendet, um Gemälde und Zeichnungen auf elegante Weise zu präsentieren und ihre Schönheit zu unterstreichen.

Die Kultur der individuellen Gestaltung von Passepartouts  ist in unserer Zeit kaum noch präsent. In den musealen Sammlungen sind vereinzelt mit Seide und Leinen kaschierte, kolorierte oder linierte Passepartouts zu sehen.  Da die industrielle Produktion in Standard-formaten die Wahrnehmung und die Wertschätzung  der hand-werklichen Arbeit nach und nach verdrängt, verschwindet das Wissen um das gestalterische Element  Passepartout  nachhaltig aus unserem Bewusstsein.

Doch in der Kunstwelt und in der professionellen Einrahmung wird das Passepartout nach wie vor aus ästhetischen und funktionalen Gründen verwendet. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, ein Passepartout zu gestalten – von klassisch und dezent bis hin zu extravagant. Das Passepartout spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Kunstwerke zu präsentieren und ihre Einzigartigkeit hervorzuheben. Es ist eine Kunstform, die zwar unscheinbar wirkt, aber jedem Kunstwerk einen prägnanten Charakter verleiht und die Aufmerksamkeit des Betrachters direkt auf die Kunst lenkt.